Akronym | OERinfo |
Projekttitel | Communityplattform für Open Educational Resources |
Laufzeit | 01.03.2023 – 29.02.2028 |
Status | laufend |
Ansprechpartner | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Susanne Grimm s.grimm[ät]dipf.de |
Webseite | https://open-educational-resources.de/ |
Förderkennzeichen | 01PO23001 |
Zielgruppe | Akteure aller Bildungsbereiche |
Projektschwerpunkte | Community-Erweiterung, Community-Stärkung, Community-Vernetzung, OEP, Interoperabilität |
Fördersumme | 1.904.859,32 € |
Kurzbeschreibung | Die OERinfostelle ist das zentrale Informationsportal Deutschlands zum Thema Open Educational Resources (OER) und schafft damit einen essenziellen Mehrwert für die Sichtbarkeit von OER. Dem Projekt obliegt der Betrieb und die Weiterentwicklung der OER World Map, auf der Projekte, Akteurinnen und Akteure und Veranstaltungen im Kontext von OER erfasst, systematisch gesucht und für alle an OER Interessierten abgebildet werden werden können. Dies hat die Stärkung bereits bestehender OER-Communities zum Ziel. Zur Erweiterung erfolgt zusätzlich eine systematische Stakeholder-Mapping-Studie, um mögliche weitere Akteure zu identifizieren sowie die Aufmerksamkeit für das Thema OER durch Informations- und Kommunikationsformate zu erhöhen. |
Projektlupe
März 2025

Die OER-Strategie des deutschen BMBF und die OER World Map
Warum die OER World Map für das nationale und globale Lernen wichtig ist
Wir haben unsere Ansprechpartner Katja Stamm und Detlef Reuter im BMBF nach den Beweggründen zur Förderung der OER World Map und den damit verbundenen Zielen im Hinblick auf die OER-Strategie des BMBF gefragt:
Welche Ziele verfolgt das BMBF mit der Förderung der OER World Map?
Wissen offen und frei zu teilen, um wiederum neues Wissen zu erwerben und Kompetenzen zu entwickeln, sind der Kern von OER. Wirken im Sinne dieser OER-Idee der offenen Bildung kann das aber erst, wenn andere diese Informationen und Wissen finden, nutzen, bearbeiten und ebenso wieder als OER teilen und weiterverbreiten.
Die OER World Map hilft dabei herauszufinden, wer was macht und wo OER-Wissen, -Materialien, Expertise, -Ideen und -Maßnahmen zu finden sind. Der Blick auf die Vielfalt der vielen weltweiten OER-Angebote schafft Transparenz, inspiriert, ermutigt und ermöglicht Vernetzung – vor allem auch über interessegeleitetes und zielgerichtetes Suchen. Damit ist die OER World Map ein wichtiger Baustein der „lernenden“ OER-Strategie des BMBF.
Wie wird die OER-Strategie des BMBF ausgerollt und wie unterstützt die OER World Map diese Vorhaben?
Seit 2022 unterstützt das BMBF offene Bildungsmaterialien in einer auf zehn Jahre angelegten Strategie. Die Umsetzung der Strategie ist angelaufen mit verschiedenen aufeinander aufbauenden Förderformaten. Begonnen haben wir 2023 mit der klassischen Projektförderung, bisher etwa zur Stärkung bestehender OER-Gemeinschaften und zur Begleitung von Schulträgern bei der digitalen Transformation. In den nächsten Monaten beginnen wir neue Projekte, die sich der für OER notwendigen digitalen Infrastruktur und Werkzeuge mit ad-hoc-Beteiligung der Akteure widmen. Von diesen wollen wir wissen, wo und wie die Verzahnung digitaler Werkzeuge für OEP und OER zu verbessern ist und dazu gemeinsame Herangehensweisen und Software entwickeln lassen.
Dazu kommen OERinfo als nationaler Wissensknotenpunkt rund um OER in Deutschland und die verschiedenen OERcamps, die mittlerweile mehrmals jährlich bis zu dreihundert Aktive zusammenbringen.
Von den sechs Handlungsfeldern gehört die OER World Map vor allem zum sechsten: „Initiativen und Akteure der digital unterstützten OER-Praxis zusammenführen“. Aber sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zum fünften Handlungsfeld „OER mit nutzerzentrierter, anwendungsorientierter und vernetzender Forschung begleiten“. Nicht zuletzt trägt sie auch zum zweiten Feld bei, neue Kooperationen zu entwickeln, um von OER zu mehr Open Educational Practices (OEP) zu kommen. Kurz gesagt: die OER World Map ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der „lernenden“ OER-Strategie als Knotenpunkt, an dem Informationen zusammenlaufen.
Was kann die OER World Map für die nationale wie internationale OER-Community tun?
OER sind eine Idee, die unabhängig von der BMBF-Strategie schon lange besteht. Auch das BMBF hat sich bereits vor 2022 mit OER befasst und die Idee gezielt unterstützt. So entstand auch die OER World Map. Ihr Ziel war und ist sowohl der breite Blick von Deutschland aus in die Welt als auch von nah und fern die Projekte auffindbar zu machen, die seit 2016 vom BMBF gefördert wurden. Wissen und Bildungsinhalte offen und frei mit OER zugänglich zu machen, ist im Wesen global. Der Gedanke liegt also nahe, OER-Akteure und Aktivitäten über eine Karte weltweit sichtbar und leicht auffindbar zu machen. Wissen teilt sich nicht von selbst! Der Kerngedanke, Wissen zu teilen, braucht ein Abbilden und Verorten von OER-Erfahrung im OER-Kosmos, um das OER-Ökosystem (aus Akteuren, Infrastruktur und Diensten) nachhaltig und zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln.
Über die OER World Map wacht und entscheidet keine internationale Organisation mit kompliziertem Registrierungsverfahren. Dem Geist der OER-Idee entsprechend, tragen die Teilgebenden sich selbst in diesem „Abbild der OER-Welt“ ein. Denn wer Inhalte selbst erstellt, hat meist auch eine sehr klare Idee, was andere darüber wissen wollen und sollten. So ist OER World Map eines von vielen Mitteln, das die Bekanntheit und Auffindbarkeit entscheidend stärken kann. Die OER World Map ist die Chance für Akteure, sich mit der globalen Community und OER-Expertise zu vernetzen, denn alle sind hier zu finden: Personen, Projekte und Policies, Services und Tools, Organisationen und Veranstaltungen.
Welche Anschlussmöglichkeiten sehen Sie in Bezug auf die globale OER-Community?
Diese Übersicht und Anregung brauchen nicht nur die OER-Praktikerinnen und -Praktiker. Auch für diejenigen, die wie das BMBF für die Rahmenbedingungen und die aktive Förderung zuständig sind, kann eine solche „Welt-Übersicht“ Fundgrube, Wissensspeicher für Anknüpfungspunkte und Ansporn sein. Als BMBF beteiligen wir uns deswegen nicht nur an den internationalen Debatten wie jüngst in Dubai auf dem 3. UNESCO OER Weltkongress rund um die „Dubai Declaration on OER – Digital Public Goods and Emerging Technologies for Equitable and Inclusive Access to Knowledge”.
Wir setzen mit der OER World Map auch ein sichtbares Zeichen: Die Digitalisierung in der Bildung braucht ein Ökosystem des digitalen Lehrens und Lernens, in dem das Nutzen, und Gestalten von OER in offenen Bildungspraktiken Baustein der Kompetenzentwicklung in der „Kultur der Digitalität“ ist. Nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern alle Altersstufen brauchen diese Kompetenzen sowohl zum lebensbegleitenden Lernen als auch zur selbstbestimmten Gestaltung des eigenen Lebens. Problemlösungen kollaborativ, kreativ und ko-konstruktiv im und mit Digitalem zu entwickeln, ist entscheidend in der Kultur der Digitalität. Hierzu trägt die OER World Map bei – und ist gleichzeitig selbst eine digitale Lösung, Wissen und Kompetenzen zu teilen.