Im November 2023 traf sich das Impulsgremium zu seiner Auftaktveranstaltung in Berlin. Das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) wurde damals als „Elefant im Raum“ identifiziert. KI sei omnipräsent und erzeuge große Unsicherheiten: Während die einen an die Potentiale und Chancen von KI glauben, sehen andere vor allem Gefahren durch Manipulation und ungleiche Machtstrukturen.
Ein Jahr später traf sich das Impulsgremium erneut, um nun den „Elefant im Raum“ gemeinsam genauer unter die Lupe zu nehmen. Prof. Dr. Andreas Dengel von der Universität Frankfurt nahm uns mit in den Maschinenraum KI und lieferte wichtige Grundlagen zur Bewertung von KI. Er plädiert für eine Art „augmented intelligence“, bei der KI die Menschen in ihren Aufgaben unterstützt – nicht ersetzt. Denn eins ist sicher – so auch das Ergebnis des anschließenden World Cafés: Wir Menschen besitzen wichtige Kompetenzen, die sich von einer KI (noch) nicht abbilden lassen. Neben dem Themenfeld Kompetenzen wurden auch über gesellschaftliche Auswirkungen von KI und das Lehren und Lernen mit und ohne KI diskutiert. Das Impulsgremium formulierte als wichtiges Anliegen an das BMBF, dass eine weitere Verschärfung sozialer Ungleichheiten im deutschen Bildungssystem, wie sie durch die Ausbreitung durch KI zu befürchten ist, verhindert werden müsse. Vielmehr seien die Potenziale von KI zur Herstellung von Chancengerechtigkeit zu identifizieren und zu nutzen. So können bspw. KI-basierte pädagogische Assistenzsysteme ergänzend in der Lern- und Hausaufgabenunterstützung eingesetzt werden. Damit diese Potenziale auch von allen kompetent genutzt werden können, sind sämtliche Bevölkerungsgruppen im Rahmen von Bildungsangeboten zu KI mitzunehmen. Außerdem macht sich eine Gruppe mit den Zielstellungen OER und Open Access natürlich dafür stark, Alternativen zu proprietären KI-Anwendungen mitzudenken.